Novelle

 

Mittlere Form der Epik

 

 

Nach dem ich auch nun schon ziemlich viel von der Epik erzählt habe, möchte ich mich heute dem Thema der mittleren Form widmen. Genauer gesagt der Novelle. Mit dieser habe ich mich schon immer sehr schwer getan, weil ich nie genau wusste welche Merkmale muss denn ein Text haben um eine Novelle zu sein. Ich habe auch lange Zeit gedacht das diese Textform nur in der Vergangenheit genutzt wurde und in der heutigen Literatur keine Rolle mehr spielt. Das ist aber nicht so.

 

 

 

Nun aber erst mal dazu was ist denn überhaupt eine Novelle?

 

 

Der Begriff Novelle leitet sich aus dem lateinischen novus = neu und aus dem italienischen novella = Neuigkeit ab.

Eine Novelle ist eine kurze oder mittlere Erzählung aus der Epik. Sie lässt sich meist in einem Rutsch lesen und hat eine kurze Erzählzeit. Sie ähnelt der Kurzgeschichte sehr.

 

 

 

Merkmale

 

 

Wie schon erwähnt ähnelt eine Novelle sehr einer Kurzgeschichte und hat viele Merkmale mit ihr gleich. Es gibt aber eindeutige Merkmale die sie von einer Kurzgeschichte abtrennen.

Dazu gehören:

 

 

  • eine sehr beschränkte Anzahl von Protagonisten

  •  

  • keine wesentliche Änderung der Personen im Laufe der Erzählung

  •  

  • die Handlung ist keine Alltagssituation, sondern etwas Außergewöhnliches

  •  

  • die Situation ist ungewöhnlich und soll den Lesern wenn möglich in eine neue

  •  

  • Erfahrungswelt bringen

  •  

  • immer glaubhaft

  •  

  • reale Welt

  • klarer Aufbau, aber häufig nicht chronologisch

  •  

  • Zeit und Raum können sich auf unlogische Art und Weise ändern

  •  

  • in sich geschlossene Geschichte

  •  

  • wenige Informationen zu den einzelnen Orten und Personen

  •  

  • immer eine konkrete Situation oder einen Situationskomplex

  •  

  • häufig einen oder mehrere Wendepunkte

  •  

  • es gibt meist Metapher

  •  

  • die Novelle ist häufig eine Rahmenerzählung

  •  

  • am Ende der Novelle gibt es meist ein Ergebnis, was auch als Moral dienen kann

     

 

 

Nicht jedes Merkmal muss in einer Novelle zu finden sein. Es reicht aus wenn man viele Merkmale findet, eine Erzählung als Novelle zu bezeichnen.

 

 

 

Im 19. Jahrhundert hatte die Novelle ihren Höhepunkt. Die wohl noch heute bekannteste ist „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm aus dem Jahr 1888. Aber auch im 20. Jh. findet man einige Novellen von berühmten Autoren wie z.B. Thomas Mann, Günther Grass, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig und viele andere.

 

Für alle die sich den „Schimmelreiter“ nochmal in den Kopf rufen wollen, hier das Reclam Hörbuch dazu.

 

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Auch in der heutigen Zeit gibt es noch Novellen, wenn auch wenige, aber es gibt sie noch. Eine Novelle aus dem 21. Jahrhundert, genauer gesagt aus dem Jahr 2017 finde ich wunderschön. Es handelt sich dabei um die Sommernovelle von Ralf Günther „Die Badende von Moritzburg“.

 




Die Badende von Moritzburg“

 

Klappentext:

Eine Novelle wie ein flirrender Sommertag: Über eine unvergessliche Begegnung mit dem Maler Ernst Ludwig Kirchner und dem Künstlerkreis «Die Brücke». 1910. Die junge Clara Schimmelpfenninck wird wegen hysterischer Atemnot ins Dresdner Lahmann-Sanatorium auf dem "Weißen Hirschen" geschickt. Nach sechs Wochen ist sie symptomfrei, aber zu Tode gelangweilt. Da wird sie zu einem Ausflug ins nahe Moritzburg eingeladen. Im Sommerkleid streift sie durch die herrliche Schilflandschaft. Prompt wird sie von einem Mann mit fein geschnittenem Gesicht und energischer Stimme angesprochen. Ob sie sich nicht zu ihm, Kirchner, und seinen Freunden gesellen möge. Die Männer und Frauen picknicken dort, trinken Wein und arbeiten an ihren Staffeleien – in einer Art und Weise, wie Clara es noch nie erlebt hat. Und so verbringt sie einen unvergesslichen Sommertag in der Künstlerkolonie "Die Brücke".


 

Meine Meinung:

Die Rahmenhandlung selber hat verschiedene Aspekte der damaligen Zeit. Sie zeigt wie sich Veränderungen positiv auf einen Menschen aus wirken können, wenn er sie selber zu lässt. Genau diese Botschaft macht diese historische Geschichte aber zu einem zeitlosen Buch.

Mir hat es sehr gut gefallen wie Ralf Günter die einzelnen Dinge beschrieben hat, das Buch liest sich sehr schnell und ist eine wirklich leichte Lektüre.

Positiv finde ich das am Anschluss der Novelle noch einen kurzen historischen Einblick gibt.


 

Ich selber hätte mir noch mehr Intensität und Tiefgang gewünscht nur dann wäre es schon wieder keine Novelle mehr.


 


 


 

Quellen
Der Beitrag ist über einen längeren Zeitraum entstanden. Ich habe dafür auf Wikipedia gelesen, verschiedene Blog-Beiträge durchstöbert.


Der Beitrag ist nur zur Orientierung gedacht.


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