Monstertörtchen

25.5.2016






Monstertörtchen

Susanne Friedrichs




    

 

 

Der Debütroman von Susanne Friedrich ist locker, leicht und zu gleich fesselnd geschrieben. Schon von der ersten Seite an, ist man mitten im Geschehen und fühlt sich schnell mit den Charakteren vertraut.

 

 

Erster Eindruck

 

Wenn man ein Buch zum ersten mal in der Hand hält, betrachtet man sich das Cover und denkt das man zusammen mit dem Buchtitel eine erste Ahnung zum Inhalt hat. Bei dem Buch „ Monstertörtchen“ war es bei mir nicht so. Auf dem Cover entdeckt man auf dem Hintergrund Muffins mit verschiedenfarbigen Kerze. Darüber sind rosafarbige Streifen, auf denen mit blauer Schrift die Autorin „Susanne Friedrich“, der Buchtitel „ Monstertörtchen“ und als Zusatz „Eine Bruchlandung in Berlin“ steht. Der Buchumschlag gefällt mir persönlich nicht so gut.

 

 

Inhalt

 

Der Roman handelt von einer jungen Frau namens Viktoria, die mitten im Leben steht. Sie ist Mitte 30, verheiratet, wohnt in einer guten Gegend in Berlin und im Beruf ist sie sehr erfolgreich. Sie hat alles erreicht wofür sie hart gekämpft hat. Im Gegenteil dazu Jonas, von allen nur kurz Jojo genannt. Er wohnt in einer WG und steht mit seinem kleinen chaotischen Café in Berlin Kreuzberg kurz vor der Pleite.Aber ein kleiner Augenblick im Leben von Viktoria verändert für sie alles schlagartig.Sie verliert alles was ihr wichtig war. Aber dieser Schicksalsschlag führt dazu, das sich die Wege der beiden kreuzen und Viktoria, zusammen mit Jojo, sich dadurch einen Kindheitstraum erfüllen kann, aber bis dahin ist es für sie ein harter,steiniger Weg. Es gibt Menschen die für Viktoria Neufeld auf diesem Weg eine wichtige Rolle spielen, welche das wohl sind ? Ob sie es schaffen wird mit Jojo sich den Traum zu erfüllen?

 

 

Meine Meinung

 

Schnell merkt man wie unterschiedlich die Leben und die Einstellungen von Viktoria und Jojo,alias Jonas Richter, sind. Kontrastreicher könnten die Zwei schon fast gar nicht sein. Die Autorin beschreibt diese Beiden so, als würde man sie selber kennen, auch die weiteren Personen die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen, sind sehr gut herausgearbeitet. Susanne Friedrich hat in ihrem Buch sehr viele verschiedene Menschengruppierungen untergebracht, wie z.B. Tommy - ein geistig Behinderter, Max – ein Student, Ramon – ein Schwarzafrikaner, aber auch sehr viele unterschiedliche Charaktertypen allen voran z. B. Monika – intrigant und Adolf – mürrisch und noch viele mehr. Des weiteren treten viele zwischenmenschliche Probleme in diesem Roman auf. Sei es zerstrittene Eltern-Kind-Beziehungen, Eifersucht oder auch Neid und Missgunst. Alle Szenen sind so geschrieben das man mittendrin ist und mit der betreffenden Person mitfühlt.

 

Nicht nur die Menschen die in dieser Geschichte beschrieben sind, sind sehr gut dargestellt. Auch die Beschreibungen der Orte in Berlin, wo der Roman spielt, sind so beschrieben das man die Geschehnisse nachvollziehen kann. Es entwickeln sich beim Lesen ganz schnell Bilder, in denen man die Differenzen, die verschiedenen Lebenswelten und Einstellungen sehr gut vor dem geistigen Auge sieht.

 

Sehr realistisch im Hier und Jetzt gestaltet, so das man jede Menge Gefühle während des Lesen durchlebt. Von Gleichgültigkeit über Wut bis hin zur Freude war bei mir alles dabei. Ein Schicksalsschlag mitten aus dem Leben , der Jeden zu jederzeit passieren kann. Nur ob und wie man wieder aufsteht, das hängt von einem selber ab. Sehr nachvollziehbar passiert man die einzelnen „Stationen“ nach dem schrecklichen Unfall von Viktoria Neufeld. Sowohl aus ihrer Sicht, als auch aus der Sicht der Menschen in ihrem Umfeld. Wege trennen sich, neue Türen öffnen sich.

 

Am Ende des Romans hat man den Anfang des neuen Lebens von Viktoria miterlebt, aber dennoch blieben Fragen offen wie es weiter geht. Meistert sie ihr Leben weiterhin so gut, gibt es Rückschläge? Was wird aus Sven? Wird Monika scheitern? Um nur einige Fragen zu nennen die mich nach Beendigung des Romans beschäftigten. Vielleicht verfasst ja die Autorin Susanne Friedrich noch eine Fortsetzung des Buches.

 

Ich wurde beim Lesen an mehreren Stellen an mein Leben erinnert, an das was mich ständig umgibt und das fand ich sehr gut.

 

 

Einige Textstellen blieben und bleiben wahrscheinlich in Erinnerung, weil ich sie wirklich gut finde. Zum Beispiel

„...Sein Lieblingsprogramm würde gleich zu Ende sein, dann kam immer der Mann mit der Grinsefresse. Viele Leute sangen ihm vor und er war oft hässlich zu ihnen, obwohl manche sich solche Mühe geben! „

„ Begeistert begann er, die Schleife zu entfernen und das Papier aufzureißen.Eine rote Kochschürze kam zum Vorschein.Auf der Brustfläche war ein Superman-Logo eingestickt und in goldener Schrift stand darüber Super-Service-Man.Tommy ließ die Schürze langsam sinken,seine Augen funkelten feucht.“

 

Wie in jedem Buch kristallisieren sich Menschen hervor die man sehr sympathisch findet und welche die man gar nicht mag. So auch in diesem Buch. Mir persönlich gefallen Viktoria Neufeld, Tommy und Erna am Besten. Alle drei sind sehr unterschiedlich, aber auf ihre Weise sehr liebenswert dargestellt. Gut gefällt mir das diese Menschen, trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer Unterschiede, im Laufe des Buches zueinander finden und einen gemeinsamen Weg nehmen.

 

 

Fazit

 

Ein Buch welches locker, leicht geschrieben ist. Man möchte es gar nicht mehr weglegen. Ich kann den Roman „ Monstertörtchen“ nur weiter empfehlen. Ein sehr gelungenes Buch welches in der Gegenwart spielt und man daran erinnert wird, wie schnell man selbst aus dem eigenen, bekannten Leben heraus gerissen werden kann. Der Roman zeigt auf das Aufstehen und neu anfangen nicht nur wichtig, sondern richtig ist. Absolut lesenswert.

 

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